URL Aufbau – die richtige URL Struktur für SEO

von | 10. Apr, 2021 | Onlinemarketing, SEO | 0 Kommentare

Bei der Suchmaschinenoptimierung nimmt der URL Aufbau eine ganz besondere Rolle ein. Häufig wird dieser Aspekt stark unterschätzt, dabei lässt sich hierbei durch kleine technische Änderungen viel Potenzial entfalten. Damit dein URL Aufbau perfekt ist und die Struktur auf moderne SEO-Anforderungen angepasst ist, habe ich dir diesen umfassenden Ratgeber entworfen.

Aufbau einer Internetadresse einfach erklärt

Bevor wir uns ansehen, worauf es im SEO bei einer guten URL ankommt, zeige ich dir den grundlegenden URL Aufbau an:

URL Struktur

Die Abkürzung URL steht für Uniform Resource Locator, was übersetzt so viel wie einheitlicher Ressourcenanzeiger bedeutet. Sie identifiziert eine Ressource, auf welche über ein Netzwerkprotokoll wie HTTP, HTTPS oder FTP zugegriffen werden kann.

Die URL ist eine Unterform der URI, was für Uniform Resource Identifier steht. Die Begriffe werden synonym genutzt und im allgemeinen Sprachgebrauch als Webadresse oder auch Internetadresse benannt. Damit ist die eindeutige Adresse einer Webseite gemeint.

Eine URL ist also im Grunde nichts weiter als eine Internetadresse, bei der ein DNS Server die Anfrage des Browsers zum Server der Webseite weiterleitet. Dieser antwortet dann mit der entsprechenden Seite. Der DNS Server liegt dazwischen, weil die Adresse deines Servers eigentlich eine Zahlenkombination ist. Da sich diese Zahlen kein Mensch merken kann, wurde glücklicherweise ein Adress-System mit Buchstaben erfunden. Mehr zu diesem Thema findest du auch in meinem Beitrag Domainname SEO.

Gehen wir den URL Aufbau Schritt für Schritt durch:

  1. Hier siehst du das verwendete Protokoll. In diesem Fall ein verschlüsseltes. Ein unverschlüsseltes wäre http://. Darüber hinaus gibt es noch ftp://.
  2. Hierbei handelt es sich um den Host, auch bekannt als Hostname.
  3. Das „www“ ist tatsächlich eine Subdomain. Das ist den meisten Webseitenbetreibern gar nicht bewusst. Hier muss aber nicht zwangsläufig „www.“ stehen, sondern die Subdomain kann frei gewählt werden. Häufig sieht man auch Subdomains wie „shop.“ oder „blog.“. Grundsätzlich rate ich dir in Bezug auf SEO von der Verwendung von Subdomains (ausgenommen www.) ab.
  4. Hier findest du den Domainnamen. In diesem Fall ist der Domainname steffen-rust.de.
  5. Als Teil des Domainnamens handelt es sich hierbei um die Endung der Webadresse. Der Fachausdruck hierfür ist Top Level Domain, was auch einfach als TLD abgekürzt wird.
  6. Das ist der Pfad. Wenn man sich auf der Startseite einer Webseite befindet, dann gibt es diesen Pfad in der Regel nicht. Wandert man in bestimmte Ordner, auf Unterseiten oder Dateien, dann wird sich die URL-Endung ändern und hier ein Pfad bzw. Verzeichnis entstehen.
  7. Es gibt noch einen Spezialfall: Wenn du an einer URL hinten ein Fragezeichnen entdeckst und dahinter kryptisch anmutende Nummern und Buchstaben, dann handelt es sich hierbei um einen Parameter mit Parameterwert. In der Regel werden diese Anhänge als Session-ID oder zum Tracking von Nutzern verwendet. So kann man in einer Kampagne auswerten, woher der Nutzer oder Kunde stammt. Im Normalfall gehört dies nicht an deine URL hinten ran.

Unterschied Domain und URL

Häufig werden die Begriffe URL und Domain miteinander verwechselt. Während es sich bei der URL um die vollständige Adresse handelt, ist die Domain nur ein Bestandteil der URL. Der Unterschied wird in der vorherigen Grafik besonders deutlich. Während es die Domain wie beispielsweise steffen-rust.de nur einmal im Internet gibt, können andere Teile der URL wie beispielsweise der Verzeichnispfad, das Protokoll oder die Subdomain von unterschiedlichen Webseiten theoretisch identisch sein.

Die perfekte URL Struktur für SEO

Sprechende URL

Die perfekte SEO URL ist eine sprechende URL. Das bedeutet, dass der Nutzer und auch die Suchmaschine lesen können, was sich hinter der URL verbirgt. Hier wählst du am besten nicht irgendeine Zahlenkombination, sondern enthält das Fokus-Keyword der jeweiligen Seite. Hier eine Grafik dazu:

Sprechende URL

Übrigens hat die sprechende URL noch einen weiteren großen Vorteil. Oft schafft eine offensichtliche URL mehr Vertrauen beim Nutzer, weil er weiß, was ihn erwartet. Gerade wenn Links in sozialen Netzwerken geteilt werden, ist eine sprechende URL ein Trust-Bonus. Aber auch in der Suche, also in der Vorschau der Suchmaschine, führt eine sprechende URL, die zur Suchintention des Nutzers passt, zu einer höheren CTR.

Verzeichnisse und die Verzeichnistiefe

Ich rate dir davon ab, mit zu vielen Verzeichnissen zu arbeiten. Grundsätzlich solltest du Verzeichnisse, welche unnötig sind, auch weglassen. Ein Verzeichnis wie /blog oder /shop hat im URL Aufbau auf jeden Fall eine Daseins-Berechtigung. Während das Mitschleppen von Oberkategorien möglichst zu vermeiden ist.

In einem Onlineshop muss in der Produkt-URL nicht die Kategorie des Artikels auftauchen. So hast du auch die Möglichkeit, den Artikel mehreren Kategorien zuzuordnen, ohne dass Duplicate Content entsteht. Wenn du schon mit Verzeichnissen arbeitest, dann sorge dafür, dass die Verzeichnistiefe nicht zu sehr ausartet. Mehrere Verzeichnisse sind kontraproduktiv.

Groß- und Kleinschreibung

Beim URL Aufbau kann man sowohl große, als auch kleine Buchstaben verwenden. Hier gibt es keine feste Regel, wichtig ist, dass hierbei kein Duplicate Content entsteht. Darauf gehe ich später noch genauer ein. Wenn du dich frei entscheiden kannst, welchen Aufbau du wählst, dann entscheide dich für die von Google empfohlene Kleinschreibung. Aber auch Webseiten, welche Großbuchstaben in ihrer URL haben, erreichen gute Rankings.

Umlaute und Sonderzeichen

Umlaute (ä, ö, ü) sind in einer URL nicht erlaubt. Inzwischen kann man Domains mit einem Umlaut wählen, aber ich rate dir davon ab. Weil es hierbei zu unschönen Fehlern kommt. Aus technischer Sicht ist eine Umlaut-Domain eine speziell durch das Punycode-Verfahren codierte Version. Hierbei wird die Umlaut-Domain in eine weltweit einheitliche ASCII-Form konvertiert.

Daher haben Umlautdomains bei Adressen dann nicht den Umlaut, sondern ein xn-- zu Beginn. Im Browser kann man den Umlaut zwar eingeben, aber der Browser übersetzt den Domainnamen nur. Ohne den Präfix wäre die Umlaut-Domain nicht weltweit ohne Fehler nutzbar.

Du kannst ansonsten alle arabischen Zahlen in der URL verwenden.

Unproblematische Zeichen für den URL Aufbau sind: – _ . ~

Übrigens solltest du nach Möglichkeit bei den Interpunktionszeichen anstelle des Unterstrichs auf den Bindestrich setzen. Dieser wird von Google empfohlen, da es so der Crawler besonders leicht hat, die Inhalte zu erkennen.

Zeichen, die je nach Verwendungszweck mit Prozentzeichen codiert werden müssen: ! $ % & / ( ) [ ] = ? @ + * # ‚ ; : ,

Bei der Codierung können dir spezielle Tools helfen, wie beispielsweise:

URL Länge

Wenn du dir bei deinem URL Aufbau Gedanken über die Länge machst, dann ist deine URL wahrscheinlich zu lang. Von der Theorie her können Browser und Suchmaschinen ein bis zweitausend Zeichen als URL-Länge lesen und interpretieren. Aber so lang solltest du deine URL nicht werden lassen. Überlege hierbei immer aus der Sicht des Nutzers. Welche Länge ist zumutbar? Wenn du die richtige Länge wählst, wird sich deine CTR erhöhen.

Ich empfehle dir von Fall zu Fall bei Beiträgen nicht nur das Keyword als sprechende URL zu wählen, sondern wirklich den gesamten Beitragsnamen. Wenn er zu lang ist, dann entferne alle unnötigen Wörter. In einem Onlineshop beispielsweise bei der URL einer Kategorie ist das Haupt-Keyword in der URL vollkommen ausreichend. URLs mit mehr als 75 Zeichen werden in der Suche meistens abgekürzt.

Parameter und Session IDs

Du solltest zu viele Parameter und Session IDs nach Möglichkeit im URL Aufbau vermeiden. Diese machen dem Crawler der Suchmaschinen unnötig das Leben schwer und führen sehr oft zu doppelten Inhalten. Wenn du etwas messen möchtest, dann arbeite in der URL Struktur mit einem relativ kurzen Tracking-Code.

Subdomains

Jede Subdomain kann theoretisch als eigenständige Domain aufgefasst werden. Ein einheitliches „www“ als Subdomain ist vollkommen in Ordnung. Aber versuche nicht, die unterschiedlichen Bereiche deiner Webseite durch Subdomains zu unterteilen. Beliebt ist hier, dass der Blog auf „blog.“ und der Shop auf „shop.“ liegt. Das ist aber nicht von Vorteil.

Gerade bei der Vererbung von Linkjuice ist es besser, die gesamte Linkkraft auf deine Hauptdomain zu geben und diese Bereiche als Unterverzeichnisse durch „/blog“ oder „/shop“ zu gestalten. Außerdem können viele Subdomains auch teilweise als Spam bewertet werden, daher ist hier im URL Aufbau Vorsicht geboten.

Relative und absolute URL

Auch wenn es auf den ersten Blick für SEO unrelevant ist, unterscheidet man zwischen relativen und absoluten URLs. Das lässt sich relativ leicht erklären. Eine absolute URL ist eine vollständige Adresse, eine relative URL kann zur internen Verlinkung auf dem gleichen Server verwendet werden und lässt dadurch vorne Protokoll und Hostnamen einfach weg:

Absolute und relative URL

Wichtig wird die absolute URL beim Canonical-Tag. Hier muss der absolute Pfad angegeben werden!

Canonical-Tag

Das Canonical Tag ist eine Möglichkeit, der Suchmaschine zu sagen, wo der Original-Inhalt einer Webseite zu finden ist. Dadurch lässt sich Duplicate Content vermeiden. Das ist besonders praktisch, wenn du mit Tracking-Links arbeitest oder deine Webseite sowohl mit Groß- als auch Kleinbuchstaben erreichbar ist. So kann der Nutzer die Seite aufrufen, aber die Suchmaschine sieht, welches die eigentliche Adresse ist, die in den Suchergebnissen erscheinen sollte.

Duplicate Content

Der URL-Aufbau ist eine große Gefahrenquelle für Duplicate Content (DC). Das sind doppelte Inhalte. man spricht hiervon, wenn beispielsweise Texte auf anderen Webseiten geklaut wurden. Aber es kann auch aus technischen Gründen zu DC kommen, wie beispielsweise bei einem Fehler im URL-Aufbau. Ein beliebter Anfängerfehler ist, dass die Startseite einer Webseite ohne Verzeichnispfad und nochmal als /index.html aufrufbar ist.

Dadurch hat man zwei identische Seiten mit dem gleichen Inhalt. Die Suchmaschinen sind heutzutage relativ gut darin das zu erkennen, und die überflüssige Seite aus den Suchergebnissen zu filtern. Aber rein theoretisch kann dir das besonders bei vielen Fehlern im Ranking schaden. Daher sollte man SEO Fehler durch den URL Aufbau dringend vermeiden! Das gleiche kann einem beispielsweise mit Tracking-URLs passieren. Hier ist die Verwendung vom Canonical-Tag ratsam. Mehr Informationen findest du im Beitrag Duplicate Content schadet deiner Webseite.

Verkürzte URLs

Auch das Verkürzen von URLs ist besonders in den sozialen Medien ein präsentes Thema. Ich sag gleich vorab, ich bin kein Fan von verkürzten URLs. Aber in manchen Bereichen macht der Einsatz Sinn.

Du solltest aber bedenken, dass eine Kurzform deiner eigentlichen URL über einen externen Dienstleister beim Datenschutz nicht ganz unbedenklich ist. Denn der Nutzer gelangt zuerst zum Server des Dienstleisters, welcher hierbei unter Umständen Daten des Nutzers erhebt.

Auch bei Nutzern ist der kurze URL Aufbau nicht besonders beliebt. Denn man sieht nicht, wo der Link hinführt. Theoretisch könnte der Link auch zu einer schädlichen Webseite führen. Sprich, der Trust ist hier nicht vorhanden und dadurch sinkt die CTR.

Dienste, mit denen du deine URL verkürzen kannst (Shortener) sind:

Manche dieser Dienste bieten neben dem reinen Verkürzen des Links auch noch weitere Dienste, wie beispielsweise eine umfangreiche Datenanalyse.

URL Aufbau WordPress – Permalinks wählen

Wenn du eine WordPress-Webseite hast, dann kannst du unter Einstellungen -> Permalinks auswählen, wie deine URL Struktur aufgebaut sein soll. Das ist eine einfache und komfortable Lösung, den Aufbau zu steuern. Du solltest hier im Idealfall die Einstellung „Beitragsname“ wählen.

So hast du eine sprechende URL ohne unnötige Verzeichnisse. Übrigens kannst du auf jeder Seite und in jedem Beitrag auch noch individuell die URL abspeichern, falls diese abweichend vom Namen benannt werden soll.

Falls du deine Webseite nicht gerade erst einrichtest, sondern bereits seit längerem betreibst, dann sorge unbedingt für die entsprechenden Weiterleitungen. Mehr dazu liest du im nächsten Abschnitt.

Link Struktur WordPress

Warnung bei URL Änderungen

Wenn du dich jetzt entschlossen hast, deinen URL Aufbau zu ändern, dann sei bitte enorm vorsichtig. Denn sobald du deine URLs änderst und Google die alten URLs nicht mehr erreichen kann, verlierst du alle deine Rankings in der Suchmaschine. Hier ist es zwingend erforderlich, eine 301 Weiterleitung zu setzen. Manche Webseiten und Shops machen das automatisch. In jedem Fall musst du es prüfen. Wie man eine Weiterleitung richtig setzt und auf was man alles achten muss, erkläre ich dir im nächsten Blogartikel.

Fazit zum URL Aufbau

Mit dem richtigen URL Aufbau hat man für SEO diverse Vorteile, die man unbedingt nutzen sollte. Eine gute URL Struktur ist nicht nur für die Suchmaschine sehr gut, sondern verbessert auch die Usability und User Experience. Das Vertrauen in eine aussagekräftige URL ist besonders hoch und du steigerst damit die Klickrate deiner Webseite. Eine gute URL Struktur hilft dir eine ordentliche Webseite zu betreiben, bei der technische Fehler gerade in Bezug auf Duplicate Content weitgehend vermieden werden.

Wenn deine Webseite von Hause aus keine gute Struktur mit sich bringt, dann solltest du hier unbedingt die Zeit und Mühe investieren und diese verbessern. Wenn du mehr nützliche Informationen für technische Optimierungen deiner Webseite lesen möchtest, empfehle ich dir den Blogbeitrag Technisches SEO – der komplette Ratgeber.

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Steffen Rust

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