YouTube Analytics verstehen und nutzen

von | 17. Feb, 2023 | Onlinemarketing | 0 Kommentare

YouTube ist nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Es kann sich für Marken und Unternehmen also lohnen, hier einen Kanal zu betreiben und präsent zu sein. Um auf dieser Plattform aber wachsen und erfolgreich zu werden, muss man die YouTube Analytics verstehen und richtig zu nutzen wissen.

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Was sind YouTube Analytics?

YouTube Analytics, bieten, wie etwa Google Analytics auch, Einblicke, sowie Daten zu Zuschauern, Performance des Kanals und den einzelnen Inhalten. Wertet man diese Daten richtig aus, kann man die Ergebnisse nutzen, um das Kanal-Wachstum zu steigern.

Im YouTube Studio Dashboard findet man vier oder fünf Menüpunkte. Das hängt davon ab, ob man Teil des YouTube-Partner-Programms ist. In diesem Fall findet man den zusätzlichen Reiter zum Thema Einnahmen. Die vier Reiter, die aber jeder hat, sind „Übersicht“, „Inhalte“, „Zielgruppe“ und „Bisherige Suchen“.  Im Folgenden gehe ich auf jeden dieser Punkte im Detail ein.

YouTube Analytics finden

Arbeitet man am Desktop, loggt man sich zunächst in seinen Account ein. Oben rechts sieht man nun das Profil-Icon. Klickt man darauf, öffnet sich ein Drop-Down-Menü, wo man den Punkt „YouTube Studio“ findet. Klickt man darauf, landet man in der Kanalübersicht.

Links ist nun eine Reihe von Menüpunkten zu sehen. Zunächst stehen dort „Dashboard“ und „Inhalte“, darunter findet man dann die „Analytics“. Dieser Reiter bringt einen dann in die Übersicht der Analytics. In der Regel findet man hier die Aufrufe über die letzten 28 Tage, die Wiedergabezeit in Stunden, die Abonnenten, die erfolgreichsten Inhalte und Echtzeitdaten über Abonnenten und Aufrufe in den letzten 48 Stunden.

Arbeitet man auf einem mobilen Endgerät, braucht es eine zusätzliche App, nämlich die YouTube Studio App. In diese loggt man sich in der Regel einmalig mit seinem Account ein. Danach öffnet sich die App immer in das Dashboard mit der Übersicht der Daten. Es lassen sich nun die einzelnen Punkte anklicken, um mehr Details zu erfahren.

Die Daten aus YouTube Analytics

Der Tab „Übersicht“

Der erste Punkt, den ich im Detail erkläre, ist natürlich die Übersicht. Sie verschafft einem, wie der Name schon verrät, einen Überblick über die wichtigsten Metriken deines Kanals. Sie verrät die Aufrufe, die Wiedergabezeit und die Anzahl der Abonnenten. Das alles ist zusammengefasst in einer Grafik, bei der die x-Achse den Zeitraum der letzten 28 Tage umfasst. Außerdem sieht man entlang der x-Achse, welche Inhaltsformen man in den letzten 28 Tagen hochgeladen hat. Die kleinen Icons zeigen, wann man Shorts oder Videos hochgeladen hat. So kann man auf einen Blick erkennen, wie die zeitlichen Zusammenhänge sind. Allerdings ist diese Grafik meist ein oder zwei Tage „hinterher“

Ist man schon Teil des Partnerprogramms, findet man außerdem hier eine Schätzung der Einnahmen.

Rechts finden sich die Echtzeitdaten. Diese verraten die gesamte Zahl der Abos, sowie Echtzeitbewegungen der Aufrufe. Im Gegensatz zu den Aufrufzahlen, die man in der Grafik findet, sind diese aktuell, aber auch weniger gefiltert. Bots und ähnliche Spam-Aktivitäten sind hier noch mit aufgeführt.

Blickt man nun etwas tiefer, sieht man mittig unter der Grafik deiner erfolgreichsten Inhalte der letzten 28 Tage aufgelistet. Man kann ablesen, was die durchschnittliche Wiedergabedauer war und wie viele Aufrufe diese Inhalte erreicht haben.

Will man mehr über die einzelnen Inhalte erfahren, kann man die einzelnen Inhalte anklicken und erhält ein weiteres Menü mit den Reitern „Übersicht“, „Reichweite“, „Interaktion“ und „Zielgruppe“.

Der Tab „Inhalte“

Im Tab „Inhalte“ kann man Aufrufzahlen und Impressionen überprüfen. Impressionen sagen aus, wie vielen User:innen die Inhalte ausgespielt wurden. Die Aufrufzahlen verraten in diesem Zusammenhang dann, wie viele dieser User:innen auf den Inhalt geklickt haben. Eine weitere Kennzahl dazu ist die Wiedergabedauer. Die sagt aus, wie lange die User:innen auf dem Video geblieben sind.

Der Tab „Inhalte“ gibt außerdem an, woher Zuschauer:innen kommen. Sie können zum Beispiel über Shorts, über die Suche oder Videovorschläge kommen.

Zuletzt kann man eine Aufstellung über „typische Aufrufzahlen“ ansehen. Die durchschnittlichen Aufrufzahlen nach Inhalt zeigen auf, wenn ein Video im Verhältnis wesentlich besser oder schlechter als andere Kanalinhalte performt.

Der Tab „Zielgruppe“

Die „Zielgruppe“ spricht von den Zuschauern. Zunächst einmal kann man natürlich demografische Daten einsehen: Welches Alter haben die Zuschauer, woher kommen sie, welchem Geschlecht fühlen sie sich zugehörig und mehr.

Dann gibt es zusätzlich Daten, die die Beziehung der Zuschauer zu dem Kanal verraten.  Wie viele neue und wie viele wiederkehrende Zuschauer kommen auf den Kanal? Sind genügend Zuschauerdaten vorhanden, erhält man sogar eine Aufstellung über andere Kanäle, die die Zuschauer ansehen.

Der Tab „Bisherige Suchen“

Ist man kein Teil des Partnerprogramms, ist der letzte Tab „bisherige Suchen“. Dabei handelt es sich um die Suchanfragen, die von den Zuschauern gestellt wurden. Gegebenenfalls gibt es auch Suchanfragen innerhalb des Kanals selbst und noch einmal eine Angabe der Zuschauer-Quellen.

Der Tab „Monetarisierung“

Ist man Teil des Partnerprogrammes, findet man den Tab „Monetarisierung“. Hier findet man eine Aufstellung bisheriger Einnahmen, eine Übersicht der finanziell profitabelsten Videos und eine Schätzung für zukünftige Einnahmen. Wichtig: YouTube weiß natürlich nur von den Einnahmen der Monetarisierung eines Videos. Zusätzliche Sponsorings oder Partnerschaften finden sich in dieser Aufstellung nicht.

YouTube Analytics richtig nutzen

Natürlich kann man diese Menge an Daten zu seinem Vorteil nutzen.

Likes und Dislikes

Die Likes und Dislikes sind erst einmal die offensichtlichsten Daten, die man zu jedem Inhalt erhält. Sie sind nicht unbedingt die wichtigsten Kennzahlen für den Algorithmus, aber den Creators können sie sehr viel verraten.

Man kann fast sagen, dass Dislikes noch mehr verraten, als Likes. Im Fall eines Dislikes war ein Video nicht nur „uninteressant“, denn in diesem Fall springen User:innen einfach ab. Nein, bei einem Dislike war ein Video so schlecht, dass es negatives Feedback bringt.

Dieses Feedback gilt es, im Videokontext zu hinterfragen. Hat man ein besonders kontroverses Thema behandelt, kann man immer mit einigen Dislikes rechnen. Vielleicht hat man auch eine bestimmte Meinung vertreten, mit der User:innen einfach nicht übereinstimmen. In einem solchen Fall sollte man die Dislikes nicht an sich heranlassen.

Aber vielleicht gibt es ja einen anderen Grund für den Daumen nach unten? Hat man im Titel versprochen, eine Suchintention zu erfüllen, das aber im Video dann verfehlt? Ist man irgendwie in die falsche Zielgruppe gerutscht? Findet man den Grund für die Dislikes, kann man diese in den nächsten Videos vermutlich vermeiden.

Interaktionen

Neben Likes und Dislikes sind Kommentare, also eine inhaltliche Interaktion ein wichtiger Faktor, den man im Blick behalten sollte. Mit Kommentaren lassen sich „lose“ Zuschauer:innen zu Abonnenten machen, indem man diese beantwortet, auf Fragen eingeht und so direkt mit User:innen interagiert.

Zusätzlich zeigt man dem Algorithmus mit solchen Interaktionen, dass man aktiv auf YouTube ist und den Nutzer:innen so einen Mehrwert bietet.

Aufrufe und Wiedergabedauer

Wichtiger als Likes, Dislikes und Kommentare sind für den Algorithmus Aufrufe und Wiedergabedauer. Deshalb sollte man diese Kennzahlen auch als Creator im Blickbehalten. Insbesondere die Wiedergabedauer ist wichtig, genauer gesagt, das Verhältnis von Aufrufzahlen zu Wiedergabedauer.

Hohe Aufrufzahlen mit geringer Wiedergabezeit signalisieren YouTube, dass die Inhalte die Zuschauer nicht fesseln. Der Algorithmus wird solche Videos weniger ausspielen. Für den Creator muss die Konsequenz heißen: Wenn Leute die Videos aufrufen und dann abspringen, dann sind sie offensichtlich am Thema oder der Prämisse interessiert, das Video an sich hält sie jedoch nicht bei sich.

Man muss jetzt also überlegen, wie man Inhalte besser gestalten kann. Dazu gehören neben guter technischer Qualität natürlich auch die Darstellung der Inhalte. Ist der Sprachrhythmus lebendig? Wirkt man überzeugend? Lockert man die Videos mit zusätzlichen Inhalten, zum Beispiel Grafiken, auf?

Wenn die Aufrufzahlen eher gering, aber die Wiedergabezeiten im grünen Bereich sind, dann sollte man stattdessen überlegen, wie man mehr User:innen erreichen kann. Die Leute, die klicken, sind offensichtlich mit dem Inhalt zufrieden und schauen sich das ganze Video an. Wie kommst du jetzt an mehr Leute, die überhaupt klicken? Setze dich hier an eine Strategie.

Hier kannst du zum Beispiel ansehen, welche Teile deines Videos viel oder weniger oft angesehen wurden, wie viele Abonnenten du über diesen Inhalt gewonnen hast und welche Art von Zuschauern du angesprochen hast.

Das ist eines der wichtigsten Tools um zu erkennen, welche Momente in Videos deine Zuschauer besonders unterhalten oder interessiert haben. Diese Erkenntnisse kannst du dann für die Zukunft nutzen, um hoffentlich mehr solcher Inhalte zu erstellen.

Zuschauer-Quellen und Zuschauer-Daten

Wenn man weiß, woher die Zuschauer kommen, kann man auch hieraus Schlüsse für zukünftige Maßnahmen ziehen. Erhält man nur Aufrufe über die Suche? Dann sollte man überlegen, auf anderen Plattformen auf den Kanal aufmerksam zu machen. Ist das Ergebnis für die Suche eher schwach, sollte man sich mit Keywords und SEO für YouTube auseinandersetzen, um hier stärker zu werden.

Außerdem ist natürtlich wichtig zu wissen, was für Zuschauer kommen. Sind es viele Jugendliche? Dann kann man hier in Sprache und Präsentation auf diese Generation eingehen.

Nutzt man einen YouTube-Kanal als Marketing-Tool nutzt, dann helfen die demografischen Daten der Zuschauer möglicherweise, die Zielgruppe für die eigenen Produkte besser zu verstehen und einzuschätzen. Zudem ist es in diesem Fall interessant, wo die Zuschauer sitzen. Versendet man nicht europaweit, möchte man natürlich dass die Zuschauer hauptsächlich dort sitzen, wo man auch hinschickt.

Echtzeitdaten

Da die Grafiken in der Übersicht etwa zwei Tage hinterherhinken, hat man für den wichtigen Zeitraum etwa 48 Stunden nach dem Upload nur die Echtzeitdaten.

Schnellen diese Zahlen in Höhe, kann das darauf hinweisen, dass jemand den Kanal auf einem anderen Medium geteilt hat, oder das letzte Video einen Nerv getroffen hat. Wenn man jetzt schnell mit Zuschauern interagiert, eventuell sogar findet, wo das Video geteilt wurde und hier „Präsenz“ zeigt, kann man womöglich langfristige Erfolge wie Abonnements oder wiederkehrende Zuschauer aus so einem Moment ziehen.

Langzeit-Daten über Abos und Co.

Die Langzeit-Daten, wie etwa der Überblick über den Verlauf der Abos, helfen, den Gesamterfolg des YouTube-Kanals zu beobachten. Es ordnet einzelne Aktionen in den Gesamtkontext der eigenen YouTube-Geschichte ein. Bringt ein Video sonst im Durschnitt 5 neue Abos, hat jetzt aber 20 gebracht? Das ist eine auffällige Zahl, die nur im Gesamtkontext weiterhilft. Vielleicht lohnt es sich sogar, dieses Video im Speziellen zu bewerben, um es mehr Leuten zu zeigen.

Übrigens: Will man Daten herunterladen, zum Beispiel um sie in Reports einzubinden, kann man den „Erweiterte[n] Modus“ wählen. Diesen findet man oben rechts in der Ansicht der Analytics. Hier kann man nun bestimmte Daten auswählen und per Download-Button einfach herunterladen.

Fazit: YouTube Analytics

Die Daten, die YouTube zur Verfügung stellt, können mehr, als nur zeigen, wie viele Leute zuschauen. Sie sind eines der wichtigsten Tools, um den eigenen YouTube-Kanal konstant zu verbessern und zu optimieren.

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Steffen Rust

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