Was ist Affiliate Marketing?

von | 9. Sep, 2022 | Onlinemarketing | 0 Kommentare

Wenn du viel online unterwegs bist, hast du sicherlich schon einmal von Affiliate Marketing gehört. Aber was ist Affiliate Marketing eigentlich genau? Was sind Affiliate Links? Kannst du Affiliate Marketing für dein Unternehmen nutzen?

Wir gehen all diesen und mehr Fragen auf den Grund.

Was ist Affiliate Marketing?

Beim Affiliate Marketing handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen einem Händler bzw. einem Unternehmen und einem Partner (engl. affiliate, in diesem Zusammenhang aber auch publisher genannt). Der Partner bietet dem Händler die Möglichkeit, auf seiner Plattform zu werben, beispielsweise mit Bannern oder ganz einfachen Verlinkungen. Dafür erhält der Partner abhängig vom ausgemachten Modell eine bestimmte Provision.

Dabei ist der Partner üblicherweise ein Webseiten-Betreiber, mittlerweile ist das jedoch nicht mehr die einzige Möglichkeit. Durch Affiliate Links können Influencer auf Plattformen wie Instagram oder YouTube ebenfalls zum Affiliate, also zum Partner werden. Das klassische Beispiel für Affiliate Marketing sind jedoch Webblogs, die in ihrer Nische Produkte empfehlen und diese via Affiliate Programm einbetten.

Zu den Großen im Affiliate Business gehört natürlich Amazon. Angeblich ist die erste Affiliate Partnerschaft auch 1997 zwischen Jeff Bezoz und einer Dame entstanden, die anbot, auf ihrer Webseite seine Produkte gegen Provision zu vermarkten.

Wie funktioniert Affiliate Marketing?

Das Grundprinzip des Affiliate Marketing ist einfach. Die Affiliates, oder Publisher, verlinken und bewerben Produkte von sogenannten Merchants oder Advertisern auf ihrer Internet-Präsenz, ob nun YouTube, einem Newsletter, einem eigenen Blog oder Instagram. Die Advertiser müssen diese Vermarktung nur dann bezahlen, wenn eine vorher festgelegte Aktion passiert. Diese kann sich von Partnerschaft zu Partnerschaft unterscheiden.

Modelle der Provision

Die Modelle der Provision sind vielfältig beim Affiliate Marketing. Einige dieser Modelle sind Produkt-abhängig, andere belohnen verschiedene Stufen im Sales Funnel.

  • Pay-per-Click: Beim Pay-per-Click zahlt der Merchant im Falle eines Klicks auf das Werbemittel, also beispielsweise den Affiliate Link in einem Blogbeitrag. Bei diesem Modell kann es sein, dass bei dem Merchant Kosten entstehen, obwohl keine Einnahmen zustande kamen, da ein Klick ja nicht gleich einen Kaufabschluss bedeutet.
  • Pay-per-Sale: Diesen letzten Punkt bedenkt die Pay-per-Sale Variante. Hierbei bekommt der Publisher eine Provision, wenn ein Kauf zustande kommt. Diese Variante ist für Merchants besonders verlockend, da hier faktisch nur Werbekosten entstehen, wenn die Werbung sich schon ausgezahlt hat.
  • Pay-per-Lead: Das Pay-per-Lead Modell ist abhängig von dem Produkt, was angeboten wird. Eine Newsletter-Anmeldung oder auch ein Erstgespräch bei einer Agentur ist kein Kauf, aber womöglich der erwünschte Erfolg. Hier greift dann PPL statt PPS.
  • Pay-per-Assist: Gerade im Influencer- und Affiliate Marketing kommt es vor, dass der Publisher den Kunden auf ein Produkt aufmerksam gemacht hat, der Kunde aber nicht sofort kauft. Pay-per-Assist bezieht durch Tracking diese „assists“ mit ein.
  • Werbekostenzuschuss: Unter Umständen kommt es vor, dass ein PPS vereinbart wurde, ein Publisher aber nur Assists liefert. Um diese Publisher nicht zu verlieren, können unter Umständen Sonderzahlungen in Form von Werbekostenzuschüssen gezahlt werden.
  • Lifetime-Vergütung: Diese Variante kommt besonders dann zum Einsatz, wenn Abonnements (zum Beispiel von Softwares) über Affiliate Links abgeschlossen werden. Solange der über den Affiliate herangetragene Kunde das Abonnement zahlt, erhält der Publisher eine Provision.

Um die richtigen Raten festzulegen, sollte man über Partnerprogramm-Suchmaschinen regelmäßig die Raten der Konkurrenz checken.

Veraltetes Modell: Last-Klick

Bevor das Pay-per-Assist-System sich durchsetzte, zählte hauptsächlich der „Last Klick“. Das heißt, nur dann, wenn ein Kunde über den Affiliate Link direkt einen Kauf abgeschlossen hat, hat der Publisher eine Provision erhalten.

Affiliate Partnerschaften leben von ihrer Authentizität. Wenn Publisher sich ausgenutzt fühlen, weil Kunden über ihren Link das Produkt angeschaut und kennengelernt, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt gekauft haben, dann kann es sein, dass die Partnerschaft zerbricht.

Die faire Bezahlung von Affiliates ist also ein Grundstein des Systems und hat letztendlich für die Durchsetzung von Pay-per-Assist gesorgt.

Was ist Affiliate Marketing in Zahlen und Fakten?

Welche Bedeutung hat Affiliate Marketing mittlerweile? Diese Frage ist leicht zu beantworten: eine gigantische Bedeutung. Aber wir wollen uns einmal die genaueren Zahlen anschauen.

Weltweit ist der Affiliate Markt über 17 Milliarden US Dollar schwer.  Im US-Markt allein prognostizierte man für 2022 Ausgaben von über 8 Milliarden Euro für Affiliate Marketing. Zum Vergleich: 2017 lagen die Ausgaben bei etwa 5 Milliarden.

Während viele Unternehmen während der Corona-Krise Probleme hatten, boomte der Online-Handel. So auch das Affiliate Marketing. Mehr als 50 % der Affiliates und Affiliate Agenturen steigerten ihre Gewinne seit März 2020 erheblich.

Das Affiliate Marketing ist also ein riesiger, immer noch wachsender Trend, der deinem Unternehmen große Vorteile bringen kann. Gerade in der Mode- und Outdoor-Branche sind Affiliates eine beliebte Marketing Methode, doch auch in anderen Nischen lassen sich erfolgreiche Affiliate Programme aufbauen.

Affiliate Marketing als Teil der Marketing-Strategie

Affiliate Marketing ist eine noch nicht besonders alte Form des Marketings, doch eine durchaus erfolgreiche Variante. Vorausgesetzt, man findet seiner Nische entsprechend passende Publisher, kann man mit dieser Strategie Website-Besucher erhöhen, Verkaufs- oder Anmeldezahlen steigern und so auf Dauer den Umsatz erhöhen. Und das alles in den allermeisten Fällen, mit Ausgaben nur, wenn Erfolge vorliegen. Das Arbeiten mit Affiliates hat also ein extrem geringes Risiko für Merchants.

Auch die Publisher haben im Grunde keine Nachteile. Sie zahlen nichts für die Affiliate Links, sie binden sie nur in ihre eigenen Inhalte ein. Das einzige Risiko ist, dass man den falschen Partner annimmt und vor der eigenen Zielgruppe als nicht authentisch wahrgenommen wird. Das kann jedoch mit sorgfältiger Auswahl der Affiliate Partnerschaften vermieden werden.

Wichtig ist, dass die Partnerschaft von beiden Seiten als solche verstanden wird. Wenn Änderungen auf der Seite vorgenommen werden und Affiliate Links plötzlich ins Leere führen, kann das beiden Partnern schaden. So ist eine gute Kommunikation mit den Partnern wichtig und man sollte überlegen, ob man eine solche Kommunikation bieten kann, wenn man mit Affiliate Programmen beginnen möchte.

Zusätzlich sollte man bedenken, dass für eine gut funktionierende Partnerschaft die Customer Journey engmaschig getrackt werden muss, damit man dem Affiliate eine faire Vergütung zahlen kann. Auch hierfür muss der Merchant Ressourcen aufbringen.

Affiliate Marketing starten

Man kann als Merchant und auch als potenzieller Publisher im Grunde direkt mögliche Partner anfragen und so eine Partnerschaft aufbauen. Die meisten Online-Merchants bieten Partnerprogramme an und ein Großteil der Blogs und Influencer leben von Affiliates. Wichtig: Influencer Marketing ist nicht das gleiche, wie Affiliate Marketing. Es gibt Überschneidungen, doch während Affiliates meistens für mehrere Anbieter werben und nur über das jeweilige Programm bezahlt werden, sind Influencer eher als Markenbotschafter tätig. Sie erhalten Vorgaben, welche Inhalte gepostet werden sollen und bekommen meist nur zusätzlich Provision über Affiliate Links, der Hauptverdienst liegt hier in der Bezahlung für den erstellten Content.

Alternativ zu direkten Partnerschaften gibt es Affiliate Netzwerke. Diese Plattformen und Agenturen vermitteln Publisher und Merchants. Außerdem übernehmen sie teilweise das Tracking, die Erfolgsmessung und die Provisionsausschüttung. Das größte Beispiel hier ist wohl das Amazon PartnerNet.

Möglichkeiten mit Affiliate Marketing

Zuletzt wollen wir noch auf einige Beispiele von Affiliate Marketing eingehen, um dir die Möglichkeiten ganz spezifisch darzulegen.

Blogs

Viele Blogs, bei denen es sich nicht um Corporate Blogs handelt, verdienen hauptsächlich über Affiliate Links. Sie arbeiten nischenspezifisch. So gibt es die verschiedensten Blogs für werdende Eltern, die dann ihre Tipps und Erstausstattungen gleich mit Links zu den jeweiligen Online-Shops versehen. So können Leser die Empfehlung lesen und direkt das Produkt kaufen.

Social Media

Auch auf Instagram oder YouTube sind Affiliates keine Seltenheit. Nehmen wir zuerst das Beispiel YouTube. Ein YouTuber bespricht in seinem Videoformat regelmäßig Filme. In seiner Videobeschreibung kann man den Film über ein bestimmtes Portal leihen oder kaufen. Wenn Leute auf diesen Link klicken, um den Film zu kaufen, erhält der YouTuber eine Provision. Sein Vermarktungspunkt ist nicht unbedingt „diesen Film kann ich empfehlen“, denn viele solcher Videos sind harsche Kritiken an verschiedenen Filmen, sondern eher „schaue den ganzen Film und sage mir, ob deine Meinung meiner Meinung entspricht“. Damit umgehen solche Content Creator die Falle, unauthentisch zu wirken, weil sie auch schlechte Dinge empfehlen.

Ein anderes Beispiel wäre Instagram, was wieder eher wie ein Blog funktioniert. Eine Influencerin stellt vor, mit welchem Equipment sie filmt und verlinkt es per Affiliate in ihrer Bio. Ein Influencer probiert verschiedene Haar-Produkte aus und verlinkt die Liste mit diesen Produkten als Affiliate.

Was alle Wege von Affiliate Marketing gemeinsam haben, ist die Kennzeichnungspflicht. Nach deutschem Recht muss gekennzeichnet sein, wenn jemand mit einer Empfehlung Geld verdient. Ein Blogger muss also darauf hinweisen, dass es sich um Affiliate Links handelt, ebenso wie der YouTuber oder der Influencer.

Hast du noch Fragen zum Thema Affiliate Marketing? Haben wir deiner Meinung nach etwas ausgelassen? Willst du vielleicht selber mit Affiliate Marketing starten und wünschst dir eine ausführliche Beratung? Sprich uns gerne an oder hinterlasse uns einen Kommentar!

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Steffen Rust

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